6. Oktober 2022

GJ Ortenau fordert Boykott von Public Viewing



Paris, Marseille, Bordeaux, Strasbourg. Diese und viele weitere Städte haben in den letzten Tagen ihren Boykott von Public Viewings während der Herrenfußball-WM in diesem Winter verkündet. Sie wollen damit Flagge gegenüber den Menschenrechtsverstößen im Gastgeberland Katar zeigen. Auch wir von der GJ Ortenau sehen die Vergabe der Fußball WM nach Katar kritisch und fordern die Städte und Gemeinden im Ortenaukreis dazu auf, dem Beispiel französischer Städte zu Folgen und ebenfalls Public Viewings in diesem Jahr nicht stattfinden zu lassen.

Laut Amnesty International sind seit Baubeginn über 15.000 Menschen auf den Baustellen für Stadien und Infrastruktur in Katar gestorben. Diese Zahl ist unfassbar und kann von uns in Europa nicht einfach so hingenommen werden, auch wenn die FIFA immer wieder versucht diese Zahl zu schönigen

Auch die Situation für queere Menschen in Katar ist nicht hinnehmbar, so steht auf „Homosexuelle Handlungen“ in der Öffentlichkeit eine Gefängnisstrafe von bis zu 5 Jahren. Auch hier hat die FIFA bislang kein Zeichen gesetzt.

Als drittes sind auch die Auswirkungen dieser WM auf das Klima unfassbar. Diese Fußball-WM findet im Winter in der Wüste statt. Hierfür werden die Stadien mit großen Klimaanlagen herunter gekühlt. In Zeiten, in denen wir die Auswirkungen der Klimakrise immer öfter und immer stärker spüren, dürfen wir nicht so sorglos mit unserem Planeten und unserem Klima umgehen.

Mit unserer Aufmerksamkeit für das Turnier in Katar unterstützen wir die Missstände und sorgen dafür, dass sich die Umstände in Katar nie bessern und liberalisieren werden.

Deshalb fordern wir, dass die Städte und Gemeinden in der Ortenau dem Beispiel französischer Städte folgen und ebenfalls Public Viewings im November und Dezember dieses Jahres boykottieren.

Leon Kuderer, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Ortenau: „Uns ist bewusst, dass weder die FIFA, noch Katar beeindruckt sein werden, wenn Städte wie Offenburg oder Lahr dieses Jahr kein Public Viewing veranstalten, dennoch ist das Zeichen, das davon ausgeht deutlich größer, als die eigentliche Absage der Events“ .

„Wir finden es wichtig, dass auch die Städte in der Ortenau dieses eindeutige Signal senden und zeigen, wie sie zur diesjährigen WM stehen“, fügt Laura Däuber, die Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Ortenau hinzu.



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